6. Kölner Sprachtreff

Die dgs Rheinland hat am Samstag erfolgreich den insgesamt 6. Kölner Sprachtreff durchgeführt.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende der Landesgruppe Ellen Bastians eröffneten Dr. Kristina Jonas (Universität zu Köln) und Dr. Petra Jaecks (Universität Bielefeld) – beide waren digital zugeschaltet – mit einem Vortrag zu Chancen und Herausforderungen digitaler Diagnostik den Tag. Dr. Hanna Ehlert (Leibnitz Universität Hannover) folgte mit ihrem Vortrag über Dynamic Assessment. Sie erläuterte, wie man weg vom „klassischen“ Testen, jedes Testen schon in eine Fördermöglichkeit wandelt.

Nach einer leckeren Mittagspause führte Frau Bastians dann durch die Mitgliederversammlung. Schwerpunkt in der Diskussion war dabei das Thema mangelnde Anmeldungen bei Fortbildungen und mögliche Gegenmaßnahmen. Im Anschluss daran wurde der Vorstand entlastet und folgende Mitglieder für die nächsten 2 Jahre gewählt:

  • 1. Vorsitzende: Ellen Bastians
  • 2. Vorsitzende: Angelika Lang
  • Geschäftsführerin: Heidi Kittner-Uhl
  • Schriftführerin: Carolina Pérez-Sepúlveda
  • Referentin für Fortbildung: Brunhilde Fanghäuser
  • Referentin für Internetpräsenz: Raili Volmert
  • Referentin für außerschul. Sprachtherapie: Maria Spreen-Rauscher
  • Kassenprüfer: Heinrich Wild-Matejka, Dieter Schönhals 

Zum Ende der Mitgliederversammlung erwartete Herrn Theo Schaus noch eine kleine Überraschung. Nach einer würdigen Laudatio durch Dr. Reiner Bahr wurde er zum Ehrenvorsitzenden der Landesgruppe Rheinland ernannt. Wir gratulieren ganz herzlich!

Der nächste Vortrag von Dr. Melanie Eberhardt-Juchem (Astrid-Lindgren-Schule Bonn) und Prof. Dr. Wilma Schönauer-Schneider (Pädagogische Hochschule Heidelberg) beschäftigte sich mit diagnostische Möglichkeiten im Bereich des Monitorings des Sprachverstehens.

Den Abschluss des 6. Kölner Sprachtreffs bildete Anne Tenhagen (Europäische Hochschule Köln) mit ihrer Neukonzeption und Digitalisierung der Patholinguistischen Diagnostik für Sprachentwicklungsstörungen (PDSS).

Wir danken dem Vorbereitungsteam des Kölner Sprachtreffs für die Organisation und allen Teilnehmenden für die aktive Diskussion!

Weihnachtsgruß

 

Weihnachten 2022

Dieses Weihnachtsfest steht unter einem besonderen Stern. Vielleicht wird es irgendwann einmal als Wendepunkt in unserer Konsumgesellschaft stehen? Alle sind wir aufgefordert, mindestens im Energiebereich das Motto: „Weniger ist mehr!“ auch in den Alltag umzusetzen.

Dabei fällt mir „Besinnung auf das Wesentliche!“ ein.

Das „Wesentliche“ für unser Klientel wäre eine effiziente Versorgung mit ausreichendem, zielgerichtet ausgebildetem Fachpersonal. Hier sollten wir m. E. alle Kräfte darauf fokussieren, junge Menschen für unser Fachgebiet zu begeistern. Die Besinnung auf unsere spezifische Fachlichkeit und die Vertretung unseres Fachgebietes in dieser Hinsicht sollten weiterhin für uns „wesentlich“ sein und auch zusätzliche Kolleg:innen überzeugen, sich durch die dgs vertreten zu lassen.

Mit dieser Hoffnung gehe ich ins Jahr 2023 und wünsche allen, die auch mit dem Fokus auf „Weniger ist mehr“ und „Besinnung auf das Wesentliche“ in umfänglicher Zufriedenheit im Kreise Ihrer Lieben das Friedensfest begehen können, von ganzem Herzen frohe Weihnachten!

Ellen Bastians

dgs-Vorsitzende LG-Rheinland

 

Wiener Kolleginnen in Köln

Im Rahmen eines Erasmus-Projektes zur Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf Sprache kamen acht Sprachheilpädagoginnen der Wiener Sprachheilschule zu uns nach Köln zu Besuch. Sie besuchten verschiedene Einrichtungen der Primar- und Sekundarstufe. Informationen zur inklusiven Förderung im Rheinland erhielten sie vor Ort in der Trude-Herr-Gesamtschule am 16.11.22 von der dgs-Landesvorsitzenden im Rheinland.

Mitgliederversammlung der Landesgruppe Rheinland am 14.05.2022

Der Vorstand der dgs-Landesgruppe Rheinland hatte – nach Unterbrechung aus bekannten Gründen   – zur analogen Mitgliederversammlung 2022 in das Gästehaus St. Georg in der Kölner Südstadt eingeladen. Und trotz des schönen Wetters und einiger Absagen wegen Covid-Erkrankung waren erfreulich viele Mitglieder erschienen.

Ellen Bastians, die Vorsitzende der Landesgruppe, begrüßte die Teilnehmenden und die Referentin Frau Dr. Hanna Ehlert von der Leibniz Universität Hannover.

In ihrem Vortrag zum Thema Dynamic Assessment – Diagnostik bei Mehrsprachigkeit stellte Frau Ehlert einen alternativen Ansatz zu den klassischen Testverfahren dar. Dieses Verfahren erweist sich als besonders geeignet für mehrsprachige Kinder, aber auch für alle Kinder, bei denen die Sozialisationsbedingungen der Umwelt besondere Berücksichtigung erfordern. Dynamic Asssessment (DA) erhebt den Anspruch, nicht die aktuelle und punktuelle Sprachfähigkeit eines Kindes zu überprüfen, sondern die Sprachlernfähigkeit. Diese ist unabhängig vom Sprachstand zu sehen. Während traditionelle Testverfahren nicht das Entwicklungspotential des Kindes messen, wird beim DA geschaut, was das Kind mit Unterstützung lernen kann. DA ist somit kein reines Testinstrument, sondern gleichzeitig auch Förderinstrument.

Frau Dr. Ehlert verdeutlichte ihren Ansatz durch die Darstellung des Graduated Prompting. Damit sind abgestufte Hilfen gemeint, die das Kind beim Lösen der Items unterstützen und wiederum Aufschluss über das Ausmaß der notwendigen Interventionen geben können. Ein anschauliches Beispiel lieferte eine Sequenz, in der es um die Subjekt-Verb-Kongruenz ging.

Der Vortrag stieß auf große Beachtung der Mitglieder. In der anschließenden Diskussion wurde die Wurzel des DA im Konzept der „Zone der proximalen Entwicklung“ (Wygotzki) gesehen, aber auch die Nähe der Profilanalyse (Clahsen) oder zu VESSPA, dem Mettmanner Prüfverfahren zur Einschätzung des Sprachstandes von Schulanfängern, thematisiert.

Bedauert wurde allerdings, dass es noch kein standardisiertes Testverfahren zum Konzept des Dynamic Assessment gibt. Hier ist weitere Entwicklungsarbeit erforderlich. Vielleicht könnte am Ende einer solchen Arbeit ja der dgs-Zukunftspreis stehen, mit dem wegweisende Abschlussarbeiten von sprachheilpädagogischen Bacholor-, Master- oder Staatsexamens-Studiengängen prämiert werden.

Im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung berichtete Ellen Bastians über die Arbeit im vergangenen Jahr, die Kooperationen und die zukünftigen Vorhaben. Nach dem Kassenbericht und dem Bericht der Kassenprüfer wurde einstimmig die Entlastung des gesamten Vorstands beschlossen und ihm für das tatkräftige Engagement in Zeiten der Epidemie ausdrücklich gedankt.

Dr. Reiner Bahr leitete daraufhin die Wahl des neuen Vorstands. Alle Vorstandsmitglieder traten erneut zur Wahl an. Alternativkandidat*innen gab es nicht. Der wiedergewählte Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

  • Vorsitzende: Ellen Bastians
  • Vorsitzende: Angelika Lang
  • Geschäftsführerin: Heidi Kittner-Uhl
  • Schriftführerin: Hanna-Lena Beck
  • Referentin für Fortbildung: Brunhilde Fanghäuser
  • Referentin für Internetpräsenz: Raili Volmert
  • Referentin für vorschulische Sprachtherapie: Maria Spreen-Rauscher

Als Kassenprüfer wurden Heinrich Wild-Matejka und Dirk Krist gewählt. Stellvertretender Kassenprüfer ist Dr. Reiner Bahr.

Anschließend wurden die Delegierten für die Delegiertenversammlung am 22.09.2022 in Berlin nominiert.

Theo Schaus

Präsenz-Fortbildung: „Diagnostik und Therapie von Kindern im Vorschulalter nach Barbara Zollinger (3 – 6 Jahre) Aufbaukurs“ mit Referentin Sylvie Borel am 1./2. April 2022

Diese Fortbildung lief außerhalb des regulären Fortbildungsprogramms für 2022 und wurde von Teilnehmerinnen bisheriger Fortbildungen zur Frühtherapie nach Zollinger angeregt. Der Therapieansatz war auf so großes Interesse gestoßen, dass der Wunsch nach zeitnaher Weiterarbeit und Fortsetzung auch für Kinder aus dem Vorschulalter an uns herangetragen wurde. Wir freuen uns, dass wir die Veranstaltung möglich machen konnten und nun auf einen erfolgreichen Verlauf zurückblicken können.

Der Dank aller Teilnehmerinnen gilt der Referentin, Sylvie Borel, die es hervorragend verstand, Inhalte und therapeutische Zielsetzung des Therapiekonzepts im Arbeitsprozess mit Fallbeispielen und Video-Einblicken aus eigener Praxis erlebbar zu vermitteln, und darüber hinaus vielfach Gelegenheit zu kollegialem Fachgespräch bot.

„Vielen Dank für die gelungene und individuelle Fortbildung, dank Ihres Engagements! Der Aufbaukurs, den Frau Borel wieder sehr gut und sympathisch gestaltet hat, war sehr bereichernd und würde von mir 10 Punkte kriegen!“ So brachte eine Teilnehmerin ihre Erfahrung/Bewertung der Veranstaltung auf den Punkt.

Auch der Vorstand der dgs-Landesgruppe dankt der Referentin, Frau Borel, für Ihr Engagement und nicht zuletzt für die Bereitschaft, so kurzfristig einen Termin bereitzustellen. Dank auch den Teilnehmerinnen: Ihr Interesse an der Thematik und die zuverlässige Unterstützung bei der organisatorischen Vorbereitung hat erheblich zum Gelingen beigetragen!

Für die weitere Fortbildungsarbeit freut sich das dgs-Vorstandsteam über besondere Wünsche und Anregungen, z.B. bei der Auswahl von Fortbildungsthemen.

Kommen Sie also gerne auf uns zu!

Maria Spreen-Rauscher